6. Projekttreffen von TRUSTnet diskutierte TCN-Demonstrator und Tests

Das sechste Projekttreffen des TRUSTnet-Forschungsprojekts fand in Hamburg bei Lobaro im neuen Büro in der Alstercity statt. Alle Projektpartner waren mit Vertretern vor Ort präsent, zusätzlich nahmen einige Teammitglieder remote teil. Im Mittelpunkt standen der aktuelle Projektstatus sowie die nächsten Schritte. Insbesondere die technische Umsetzung ist bereits weit vorangeschritten, und anstehende Tests sowie Demonstrationen werden in den kommenden Monaten konkrete, greifbare Ergebnisse liefern. Durch die genehmigte, kostenneutrale Verlängerung um drei Monate läuft das Projekt nun bis Juni 2026.

Teilnehmer des Konsortialtreffens in den neuen Räumlichkeiten von Lobaro
Abbildung 1: Teilnehmer des Konsortialtreffens in den neuen Räumlichkeiten von Lobaro

Inhaltlich lag der Schwerpunkt auf dem Stand der Demonstratoren und deren konkreter Umsetzung. Dazu gehören die Simulation und Testumgebung des Trusted Core Networks (TCN) an der HSB sowie eine mit dem SIEM-System (Security Information and Event Monitoring) integrierte Testumgebung bei der DECOIT®. Zudem wurden Datenformate und Schnittstellen weiter konkretisiert.

Die DECOIT® stellte ihre SIEM-Implementierungen auf Basis des ELK-Stacks vor und zeigte Ansätze zur Verarbeitung von CoAP-Protokolldaten aus den Lobaro-Geräten. Darüber hinaus wurde die Architektur der ScanBox® auf Grundlage der bisherigen Projekterkenntnisse erweitert und angepasst. Als nächster Schritt ist vorgesehen, dass CHARRA mit dem TCN-Connector auf KUNBUS-Hardware integriert wird. Dazu wird ein eigener TCN-Connector von der DECOIT® geschrieben. Die Hochschule Bremen (HSB) präsentierte deutliche Fortschritte in der Simulation sowie in der Testumgebung. Node-RED hat sich hierbei als geeignetes Werkzeug zur Konfiguration und Visualisierung erwiesen, insbesondere für die Umsetzung des Pumpspeicherwerk-Demonstrators.

Das Fraunhofer SIT berichtete zudem über weitere wissenschaftliche Ergebnisse, darunter die Dissertation von Michael Eckel, vier neue Paper sowie ein Whitepaper, die innerhalb des Projektes entstand sind. Parallel wird an insgesamt sieben Normen und Standards im Umfeld von der Trusted Computing Group (TCG) und Internet Engineering Task Force (IETF) gearbeitet. Auf technischer Ebene stand insbesondere die Weiterentwicklung der DICE Engine (Device Identifier Composition Engine) im Fokus und steht kurz vor der Fertigstellung einer DICE-Implementierung für die Lobaro Gerätefamilie, basierend auf nRF916x und nRF9151. Lobaro stellte die CoAP-basierten Protokolle der VN-Gateways vor, welche für die Integration der Geräte in die Testumgebungen relevant sind. Ergänzend wurden Konzepte diskutiert, wie DICE in die eigene Hardware integriert werden kann, um die praktische Anwendung in industriellen Szenarien zu unterstützen.

Lobaro-Hardware aus der eigenen Gerätefamilie
Abbildung 2: Lobaro-Hardware aus der eigenen Gerätefamilie

Das Projekt TRUSTnet liegt durch die kostenneutrale Verlängerung wieder besser in dem geplanten Zeitrahmen. Ob eine weitere Verlängerung durch Verzögerungen im Testbetrieb oder bei der Entwicklung notwendig wird, werden die Partner Anfang 2026 entscheiden. Erwähnenswert ist abschließend, dass mehrere Partner ein Folgeprojekt anstreben, um die erzielten Ergebnisse weiter zu vertiefen und in zusätzliche Anwendungen zu überführen. Der Start ist nach dem Projektende von TRUSTnet geplant.

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